Im zweiten Lockdown wurde fast für alles eine Regelung getroffen. Nur die draussen arbeitenden Berufsleute wurden vergessen. Sie müssen ihr Mittagessen seit Wochen in der Kälte zu sich nehmen. Ein unhaltbarer Zustand.
Der zweite Lockdown hat nicht nur dazu geführt, dass viele Verkaufsläden ihre Türen ganz oder teilweise schliessen mussten. Auch die Restaurants sind stark betroffen. Obwohl die nachgewiesene Ansteckungsgefahr gemäss Bund nicht einmal bei 3% lag, wurden sie zur Schliessung gezwungen.
Der zweite Lockdown hat ebenfalls zu einer faktischen Homeoffice-Pflicht geführt. Wer kann, muss zuhause arbeiten. Immerhin, man ist an der Wärme.
Nicht an der Wärme sind tagtäglich zehntausende von werktätigen «Büezern», die draussen für die öffentliche und private Infrastruktur, für unser Wohlergehen sorgen. Diese Berufsleute wurden von den Behörden glatt vergessen! Wer draussen hart arbeitet und nicht die Möglichkeit hat, sein Mittagessen in einer Baracke einzunehmen, muss das in der Kälte tun – die Restaurants sind geschlossen.
Im Auto regelmässig unterwegs sah ich viele dieser «Büezer», wie Sie am Mittag in einem kalten Rohbau, auf einer Bank oder dem unterkühlten Auto ihr Essen zu sich nahmen. Ein unhaltbarer Zustand. Es war klar, dass man hier aktiv werden muss. Wenn sich das Bundeshausrestaurant «Café des Alpes» während des Lockdowns in eine Kantine verwandeln kann, muss das jedes Restaurant auch können. Und zwar ohne wegen der Härtefallklausel Nachteile zu erleiden.
Deshalb wurde die Initiative «Beizer für Büezer» (www.beizen-für-büezer.ch) gestartet. Draussen Werktätige sollen ihre Mittagszeit an der Wärme verbringen und eine ordentliche Infrastruktur nutzen können (WC).
Innerhalb von nur acht Tagen kamen fast 50’000 Unterschriften zustande. Die Petition wurde von der WAK (Wirtschaftskommission des Nationalrates) in Form eines Antrages von Nationalrätin Esther Friedli mit 21:2 Stimmen angenommen. Die Ratslinke- und rechte war sich für einmal einig – das ist erfreulich. Zudem hat die WAK den Bundesrat in einem Schreiben aufgefordert, zu Handeln.
Zu hoffen ist, dass die Landesregierung mit den Büezern ein Einsehen hat und rasch und pragmatisch handelt. Man sollte nicht immer nur von Solidarität reden, sondern auch einmal solidarisch handeln! Danke allen, die die Petition unterzeichnet haben.